URLAUB MIT HUND

– Was es zu beachten gibt und wie die ideale Reiseapotheke ausgestattet sein sollte –

Viele Vierbeiner begleiten jährlich ihre Familie in den Urlaub und wandern mit durch Wälder und Berge, baden im See oder im Meer und genießen die aufregende Zeit mit ihren Besitzern. Für jede Reise packen wir selbstverständlich unsere Koffer, aber auch der Vierbeiner braucht sein Rucksäckchen. Was gibt es zu beachten?

An erster Stelle steht die Reise an sich – wo und wie geht es hin? Ihr Liebling sollte sicher, stressfrei und so bequem wie möglich reisen können. Für Zug, Bus oder Flugzeug ist eine vorherige Anmeldung/Buchung und das Einhalten der Transportregeln für Haustiere nötig – Informieren Sie sich vorher genau. Am Einfachsten und entspannt ist die Fahrt mit dem eigenen PKW – das kennt Ihr Hund und man kann ganz individuell mehrere Pausen machen. Natürlich gilt auch hier, dass der Hund in einer entsprechenden Box, im Kofferraum mit Trenngitter oder auf dem Sitz angeschnallt sein sollte (mit speziellen Gurten & Geschirr, welches in jedem Zoofachhandel erhältlich ist). Der Vierbeiner sollte nie alleine im Wagen zurückgelassen werden, denn der wird schnell zur tödlichen Hitzefalle!

Je nach gewählten Urlaubsland (und ggf. Durchreiseland) gelten bestimmte Einreisebestimmungen und Verordnungen, die unbedingt eingehalten werden müssen. Sie betreffen unter anderem: Vorlage eines EU-Heimtierpasses mit gültiger Tollwutimpfung und Gesundheitszeugnis, Kennzeichnung des Tieres mit Mikrochip, Impfungen gegen bestimmte Erreger, Behandlung gegen Parasiten, Maulkorbpflicht, Leinenzwang, Kampfhunderassebeschränkungen, evtl. Quarantänezeiten und Bluttest auf Tollwutantikörper. Innerhalb Deutschlands reicht natürlich der normale Impfpass.

Es ist auch wichtig zu wissen, welche Krankheiten und Parasiten im Ferienort ihr Unwesen treiben und entsprechende Vorsorge zu leisten: Im Mittelmeerraum z.B. übertragen Stechmücken Larven von Herzwürmern, welche sich im Herz und Lunge ansiedeln und spagettigroß werden können – was schwerwiegende Folgen für den Vierbeiner hat. Auch Leishmaniose wird von Sandmücken übertragen, kann auch erst nach Jahren ausbrechen und geht mit einer langen Liste von Symptomen einher – von tumorartigen Hautveränderungen, Fellverlust, Nasenbluten bis zum Nierenversagen, um nur einige zu nennen. Auch an Babesiose und Ehrlichiose, welche von Zecken übertragen werden, ist zu denken. Sie sehen, ein wirksamer Schutz gegen Parasiten ist sehr wichtig.

Was nehmen Sie nun aber für Ihren vierbeinigen Kumpel alles mit? Er benötigt natürlich alle seine Habseligkeiten für den Alltag: Schlafplatz (seinen Korb/Decke), Halsband, Leine, Näpfe und ausreichend von seinem gewohnten Futter für den ganzen Urlaub, Leckerlies, Kauknochen, Spielzeug, Handtuch, Bürste, etc. Wir raten Ihnen aber zusätzlich zur Mitnahme einer kleinen Reiseapotheke, damit Sie für leichte Zwischenfälle wie Durchfall, kleine Verletzungen, Splitter und Insektenstiche gewappnet sind. Es ist ebenfalls ratsam sich im Vorneherein eine Liste mit den Deutsch oder Englisch sprechenden Tierärzten im Ferienort zu machen, damit Sie im (hoffentlich nicht eintretenden) akuten Notfall Zeit sparen können.

DIE REISEAPOTHEKE FÜR DEN HUND

Grundsätzlich sollte Ihre Reiseapotheke folgendes beinhalten:
• eine Pinzette zum Entfernen von Fremdkörpern aus Wunden
• Fieberthermometer
• eine Zeckenzange
• Verbandsmaterial
• Leukoplast zum Fixieren von Verbänden
• Desinfektionsmittel für oberflächliche Hautwunden
• Mittel gegen Übelkeit und zur Beruhigung bei Stress, Angst und in akuten Situationen– hier empfehlen wir gerne von den Bachblüten die Notfalltropfen – Rescue Remedy, welche man 4x täglich 4 Tropfen gibt (beginnend 3 Tage vor Abreise z.

Bsp. bei nervösen Tieren) und in akuten Fällen bis zu Viertelstündlich. Das Notfallmittel ist auch als Drops in der Apotheke erhältlich und kann nicht überdosiert werden, da es auf rein pflanzlicher Basis hergestellt ist.
• Kohletabletten gegen Durchfall und bei evtl. Aufnahme von giftigen Substanzen
• Wundheilsalbe
• Einwegspritzen zur oralen Medikamentenvergabe

Gerne möchten wir Ihnen auch eine kleine Liste homöopathischer Mittel ans Herz legen, die bei kleinen Notfällen helfen können. Sie ersetzt aber in keinem Fall den Tierarztbesuch bei schweren Vorfällen. Bei Verletzung, nach einem Schockerlebnis, nach einer Beißerei, oder Ähnlichem, geben Sie Ihrem geliebten Vierbeiner alle 10-15 Minuten für die ersten 4 – 6 Eingaben 2-3 Globuli, versorgen Sie Ihr Haustier und eventuelle Wunden und schätzen Sie ab, ob ein Gang zum Tierarzt notwendig ist. Danach kann man die Gaben auf 3 x täglich reduzieren.

Aconitum D 6 – bei Schockerlebnissen (Beißerei, Unfall) oder bei hohem Fieber
Apis D 6 nach einem Bienen- oder Wespenstich.
Arnica montanaD 6 – bei Verletzungen, Schwellungen, Prellungen, Schmerzen, Sonnenbrand
Calendula extern – bei allen Wunden und zur Wundreinigung als Tinktur anwendbar, wird Calendula Extern mit Wasser verdünnt 1:10 angewendet.
China officinalis D 6 – bei allen Erkrankungen mit Flüssigkeitsverlust – vor allem Durchfall
Nux Vomica – bei Reisekrankheit oder Erbrechen beim Autofahren (auch bei Kater nach einer durchgefeierten Nacht 😉 )
Silicea D 6 – bei schlecht heilenden Wunden, z.B. bei festsitzenden Splittern/Stacheln.

Sollte Ihr Partner Hund gerne mal stiften gehen, ist es ratsam am Halsband eine Plakette mit Ihrer Handynummer zu befestigen, damit er auch schnell wieder zu Ihnen findet, wenn er aufgegriffen wird. Wer mit seinem Haustier verreist, muss an viele Sachen denken und gut planen, aber es lohnt sich, festigt die Beziehung und ist eine Freude für Mensch & Hund.

Wir beraten Sie gerne in allen Bereichen rund um das Thema Urlaub mit ihrem treuen Vierbeiner und wünschen Ihnen schöne, sonnige und erholsame Sommermonate!

Ihr Praxisteam